1987 als einzige Interessenvertretung speziell junger Autoren gegründet
1987 wurde der BVjA als Nachfolgeverband des Bundesring Junger Autoren gegründet und ist in seiner Form wohl die einzige Interessenvertretung speziell für junge Autoren europaweit. Der BVjA war damals und ist bis heute die einzige Vertretung explizit für junge Autoren, da Schriftstellerverbände wie der VS eigenständige Veröffentlichungen als Aufnahmekriterium vorsehen. Insoweit sieht sich der BVjA auch nicht als Konkurrenz zu etablierten Schriftstellerverbänden, sondern als Ergänzung im Sinne einer Nachwuchsorganisation für die Schriftstellergeneration von morgen.
Über zwanzig Jahre später gibt es natürlich auch manche Verluste zu beklagen. In den 1980ern wurden noch Gedichtbände junger Lyriker gedruckt und zwar jede Menge. Der BVjA gab etwa eine Anthologie mit junger Lyrik beim Goldmann Verlag heraus, für das die Schriftstellerin Luise Rinser das Vorwort schrieb. Angesichts der heutigen Situation auf dem Buchmarkt erscheint dies heute mitunter fast schon als eine Utopie.
Ursprünglich galt im BVjA eine Altersgrenze von 35 Jahren für die aktive Mitgliedschaft. Mit dem Wegfall der Möglichkeit von Zuschüssen aus dem Bundesjugendministerium beschloss die Mitgliederversammlung schon vor einigen Jahren den Wegfall dieser Altersgrenze. Der BVjA wollte sich mehr für alle Autoren öffnen, auch die, die älter als 35 Jahre sind, später mit dem Schreiben begonnen haben und sich dennoch mit Fug und Recht als junge Autoren bezeichnen dürfen.
Seminare, bei denen nächtelang Texte diskutiert wurden, Auftritte auf der Buchmesse mit den Gewinnern eines vom BVjA ausgeschriebenen Wettbewerbs, Seminare, Lesungen auf der Mainzer Minipressemesse, Aktionen mit dem überaus erfolgreichen „Literatur-o-mat“, einem umfunktionierten Zigarettenautomaten, aus dem man sich kurze Texte ziehen konnte – das alles sind Stationen auf dem langen Weg des Verbandes.
Kontinuierlich erscheint „Konzepte“, eine bundesweit anerkannte Literaturzeitschrift, die neben Texten literarischer Größen auch die von Nachwuchsschriftstellern vereint. Texte der Mitglieder gab es früher schon im „Fliesstext“ zu lesen und nun schon seit über zehn Jahren im „Literarischen Magazin“ (LiMa). Über die Entwicklungen in der Branche auf dem Laufenden hält das BVjA-Mitgliedermagazin „Qwertz“, das einst in den Gründerjahren des BVjA unter dem Namen “Schublade” gegründet worden ist. Das BVjA-Mitgliedermagazin ging später in der „Federwelt“ auf, bevor es sich daraus (im Jahre 2005) wieder löste und heute seinen Namen von der mitteleuropäischen Qwertz-Tastaturbelegung ableitet (seit dem Jahre 2011) .
Kooperation mit sämtlichen Autoreninitiativen
Seit 1999 ist der BVjA mit einem Internetauftritt vertreten und kooperiert mit verschiedenen Literaturinitiativen im Internet und seit jeher auch kollegial mit anderen Autoreninitiativen und -verbänden. Bereits sehr früh öffnete sich der Verband gerade auch auf die regionale Ebene und fördert mit Regionalvertretungen in sämtlichen Bundesländern den direkten Dialog unter den Mitgliedern.
In seiner Hoch-Zeit hatte der BVjA über 700 Mitglieder, mittlerweile sind es etwa 600 Mitglieder aus Deutschland und aus benachbarten europäischen Staaten. Dafür gibt es verschiedene Ursachen. Das Internet bietet inzwischen sehr viele Serviceleistungen und Möglichkeiten für junge Autoren, so dass der BVjA vielleicht zeitweise in der öffentlichen Wahrnehmung etwas weniger Beachtung fand. Dies hat sich indes seit einigen Jahren unter neuen Vorständen spürbar geändert. Als die Interessenvertretung junger Autorinnen und Autoren versteht sich der BVjA explizit als der Treffpunkt arrivierter und aufstrebender Schriftstellerinnen und Schriftsteller und fördert die Kommunikation zwischen allen Schreibenden.
Darüber hinaus tritt der BVjA als Vertreter der Interessen junger Autorinnen und Autoren gegenüber Politik, Wirtschaft und Verlagen auf. Mit den Jahren wurde der BVjA zusehends auch mit der Zunahme von Missständen in Teilen der „Verlagsbranche“ konfrontiert. Bereits im Jahre 1997 veröffentlichte der BVjA eine aufklärende und in der Literaturbranche noch heute oft angeführte Broschüre zum Thema „Druckkostenzuschussverlage – Fallen im Literaturbetrieb“, worin Einschüchterungs- und Erpressungsversuche einzelner Druckkosten- und Pseudoverlage gegenüber unerfahrenen Autoren aufgedeckt wurden. Als Mit-Initiatorverband des „Aktionsbündnis für faire Verlage (Ak Fairlag)“ hat der BVjA im Frühjahr 2008 erneut die Wortführerschaft gegen unseriöse Unternehmen übernommen, die als Druckkostenzuschuss- und Pseudoverlage bekannt sind und denen der Ruf anheim steht, als „Gelddruckmaschine auf den Rücken von Autoren“ das unternehmerische Risiko auf (junge) Autoren abzuwälzen.
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